Wer an der London School of Economics studiert, der wird meist Nobelpreisträger, Professor oder Staatsoberhaupt, nur selten führt der Karriereweg in Richtung Rock, außer man heißt Mick Jagger. Die LSE aber war der Ort, an dem die Band URBAN VOODOO MACHINE vor etwa sechs Jahren ihren ersten Auftritt hatte und es scheint ein prima Omen gewesen zu sein, an dem Ort zu spielen, an dem von Harold Laski über Hayek und Soskice bis zu Shaw die Créme de la Créme der Politik- und Wirtschaftswissenschaftler gelernt und gewirkt hat.
Es ist ein bisschen zu hoch gegriffen, die Briten von UVM mit diesen Köpfen in eine Reihe zu stellen, aber immerhin kann man Verbindungen zu der unkonventionellen und neuartigen Weise ziehen, wie der krude Haufen (ich meine hier die Musiker) Gypsy, Voodoo, Jazz, Swing, Country und Rock’n’Roll selbstbewusst und geschickt in einen Topf wirft.
Überraschend, keine Frage, wie man diese verschiedenen Einflüsse zu einem kompakten Ganzen zusammensetzen kann, doch man höre und staune, wie harmonisch sich die Saxophone, Flöten, Mandolinen, Gitarren und Waschbretter um die geschliffenen Vocals legen und restlos überzeugen.
Fassungslos fragt man sich, wieso Gypsy und Rockabilly nicht eins sind und plädiert für die Einrichtung eines Punkrock-Nobelpreises, damit UVM gebührend für das ausgezeichnet werden können, was sie mit Bourbon Soaked Gypsy Blues Bop’n’Stroll abgeliefert haben.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Katrin Schneider