Seine Band HOME zu nennen und dann brutalen Noise/Post-Hardcore zu spielen, das zeugt von Ironie. Denn es ist anfangs gar nicht einfach, sich auf dem Debütalbum zu Hause zu fühlen. So zumindest der erste Eindruck, den vor allem die brachiale Produktion, die ebenso brachialen Vocals und das nicht minder brachiale Songwriting der Tiroler Band erzeugen.
Doch „home“ ist bekanntlich „where your heart is“ und Fans von krachiger Musik finden hier zumindest Asyl. Denn wie jede gute Platte dieser Genres wirkt auch „Bound To Gravity“ anfangs wenig gastfreundschaftlich, doch schon kurz darauf kristallisiert sich das Genie heraus.
Die Kombination aus spannend-vertrackten Grooves und brachialen Riffs findet schnell ein imaginäres Zuhause zwischen UNSANE, alten HELMET, TAINT oder FIFTYWATTHEAD. Auch die Herangehensweise des Trios, das seit 2009 existiert, ist einladend.
So wurde bei „Bound To Gravity“ – ganz passend – Wert auf Bodenständigkeit gelegt: Die neun Tracks wurden live und ohne Klick eingespielt, als Gegenkonzept zu den aktuell vielen sterilen Produktionen.
Zudem wurde das Album im Studio von Drummer Mathias Magerle aufgenommen und produziert. Insgesamt ist „Bound To Gravity“ nicht ein sehr gut gelungenes Statement für D.I.Y., sondern auch ein Geheimtip für Fans der oben genannten Bands.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #113 April/Mai 2014 und Arndt Aldenhoven
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #92 Oktober/November 2010 und Ingo Rothkehl