Bereits ein Jahr nach „Ritter der Dämonen“, dem ersten Versuch, die makabere HBO-Serie „Tales From The Crypt“ auf die große Leinwand zu bringen, folgte mit „Bordello Of Blood“ ein weiterer Film dieser Art, in dem zwar ebenfalls der mit dem Blut Jesu Christi gefüllte Schlüssel zum Eingangstor der Hölle vorkommt, der aber dennoch keine Fortsetzung ist.
Aufgrund der vorherigen Erfahrungen von Universal mit „Ritter der Dämonen“ wurden bei „Bordello Of Blood“ 30 Szenen entfernt, insgesamt vier Minuten, aber es half nichts: der Film landete dennoch auf dem Index, wo er bis 2016 blieb.
Inzwischen gibt es auch „Bordello Of Blood“ ganz offiziell ungeschnitten und ab 16 freigegeben auf Blu-ray im Steelbook. Bei den Kritikern fand der Film noch weniger Anklang als „Ritter der Dämonen“.
Auch wenn der Anteil von Splatter und halbnackten Frauen im Gegensatz zur Serie und dem ersten Kinofilm drastisch erhöht wurde, bedeutete das nicht automatisch auch mehr Spaß. War „Ritter der Dämonen“ noch ein recht ernsthafter Genrefilm, mutierte „Bordello Of Blood“ zu einem extrem trashigen Spektakel, in dem ein Bordell von Vampiren betrieben wird, was an den Club Titty Twister im ebenfalls 1996 entstandenen „From Dusk Till Dawn“ erinnert.
Das rothaarige Model Angie Everhart als Obervampirin ist dabei durchaus mehr als nur Eye Candy, ihr Gegenspieler Dennis Miller, ein Stand-up-Comedian, kalauert sich dagegen in seiner Rolle als abgewrackter Privatdetektiv, der das Verschwinden eines von Corey Feldman gespielten jugendlichen Rowdys aufklären soll, überwiegend lustlos durch die Handlung.
Wirklich Spaß hatte hier offenbar trotz anhaltenden Karriereknicks nur Feldman, der in einem auf der Blu-ray enthaltenen Feature interessante Hintergrundinfos zur Entstehung dieser von ziemlichen Problemen überschatteten Produktion liefert.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #132 Juni/Juli 2017 und Thomas Kerpen