Na, der Einstieg gelingt schon mal. Die Platte stellt sich mit zunächst recht einsamer Mariachi-Trompete vor, die dann elegant in eine wilde Reggae-Nummer geleitet. Was dem unbedarften Hörer wie eine eigenwillige Kombination erscheinen mag, ist tatsächlich eine ganz alte Nummer: So mancher großer Jamaika-Hit der Sechziger bediente sich Wild West-Themen oder klaute bei der Melodie gleich direkt aus einem Western-Soundtrack.
Die Sache hatte damals natürlich viel von spätpubertärem Macho- und Gangstergehabe. Das ist es doch gut, dass hier schon für den nächsten Song das weibliche Gesangstrio (richtig, die BOBBY PINS) mitmischt und jeden Hauch von Testosteronkitsch austreibt.
Insgesamt stehen die vielen Instrumentals den Nummern mit Gesang allerdings in nichts nach und machen das Hören der Platte zu einem abwechslungsreichen Vergnügen. Eine sympathische Hommage an das schöne Fleckchen in der Musiklandschaft der Sechziger zwischen Morricone, Motown und Boss Reggae.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #88 Februar/März 2010 und Ferdinand Praxl