BOB WAYNE

Bad Hombre

„Hell yeah“ heißt der erste Songs auf „Bad Hombre“, diesem „schlechten Typen“. Und genau so, wie dieser Songtitel sich anhört, kann man sich diese Platte auch musikalisch vorstellen. Die Steelguitar klirrt, die Fiddle kratzt und überhaupt klingt alles nach dem, was Bob Wayne nach eigenen Angaben am liebsten macht: im Van durch die USA touren, auch die entlegensten Winkel aufsuchen und dort dann jene Musik spielen, die das Selbstverständnis dieses Riesenlandes ausmacht – Country.

In seiner urtypischen Form. Dass Wayne als Outlaw gilt und von der Mainstream-Szene des Genres ignoriert wird, hört man nicht sofort raus. Dazu muss man sich dann schon den Texten widmen.

Die sind mitunter nämlich recht aufmüpfig und kritisch geraten. Zum Beispiel in „Take back the USA“, einem Stück, in dem der Musiker zum Sturz der Regierung und zur Solidarität unter den Menschen aufruft.

Oder in „80 miles from Baghdad“. Hier schildert er den Krieg aus der Sicht eines US-Soldaten, der im Irak kämpft und sich dafür hasst, andere Menschen für eine abstruse, von oben verordnete Idee umzubringen.

„Bad Hombre“ ist ein starkes Album eines Menschen, der auf den ersten (Country-)Blick vielleicht reaktionär erscheint, sich bei genauem Hinsehen dann aber doch als Freund der Menschen und der Vernunft erweist – und als toller Musiker obendrein.