Vor drei Jahren gegründet und trotzdem keine unbekannte Größe in der Szene. Auch aufgrund früherer Bandprojekte der einzelnen Mitglieder und dem daraus resultierendem Bekanntheitsgrad, spielte sich BLUTIGER OSTEN schnell in die gehobene Punkrock-Liga.
Denn hier haben wir es mit gestandenen Punkrockern zu tun. Und das hört man: ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, äußern die beiden Sänger das, was gesagt werden muss. Rauh und aggressiv wird Stellung zu diversen Missständen bezogen.
Die oftmals richtig gut durchdachten Texte, sollten aber auch mit dem einen oder anderen Augenzwinkern betrachtet werden. So wie der Titel „Animalier“, in dem Vegetariern nahegelegt wird, dass ihre Nahrung auch aus Lebewesen besteht.
Begleitet werden die beiden Sänger von zwei Gitarren. Diese bieten einen Hauch Melodie, aber überwiegend kompromissloses und schnelles Spiel für die Punker-Ohren. Passt aber hundertprozentig zu den Texten und grölenden Sängern.
Etwas nervig ist das Ost-West-„Gepose“ in einzelnen Titeln. Dies hängt damit zusammen, dass die Jungs aus Brandenburg kommen und sich der Region sehr verbunden fühlen, eindrucksvoll in dem Titel „Jungs von der Havel“ zu Ausdruck gebracht.
Nichtsdestotrotz ein richtig gutes Deutschpunk-Album in bester „Auf-die-Fresse“ Manier. Abschließend eine schöne, passende Textpassage aus „Urinstinkt“: „Punkrock heißt das Gebot, Punkrock ist nicht tot!“
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #65 April/Mai 2006 und Klaus N. Frick
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und Sven Grumbach