Es gibt immer noch Menschen, die von den Hells Angels ernstlich positiv fasziniert sind. Dass die Herren das Motorradfahren aber nur als einen kleinen Aspekt ihrer gemeinsamen Aktivitäten ansehen, ist mittlerweile allgemein bekannt, und man geht sicher nicht einer Gräuelpropaganda von Staatsorganen und Boulevardmedien auf den Leim, wenn man diesen Informationen Glauben schenkt.
Michael Plante war im kanadischen Vancouver als Polizeispitzel bei den Hells Angels platziert, bekam aus erster Hand mit, was da in Sachen Drogenhandel lief, und der „veteran crime reporter“ Neal Hall schrieb auf, was Plante ihm erzählte.
Schon die US-Version lässt jede literarische Qualität vermissen, die Story wird nach dem Prinzip „Dann sagte ich, dann sagte er, dann machte ich dies, dann machte ich das“ extrem hölzern erzählt, und der deutsche Übersetzer Alan Tepper konnte oder wollte da auch nichts mehr retten.
Ein schlechtes Buch – wer was über den Mythos Hells Angels erfahren will, kommt an Hunter S. Thompsons meisterlicher Reportage „Hell’s Angels: The Strange and Terrible Saga of the Outlaw Motorcycle Gangs“ aus dem Jahre 1967 nicht vorbei.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #105 Dezember 2012/Januar 2013 und