Der Rock’n’Roll-Umlaut, es gab ihn schon vor MOTÖRHEAD, und angeblich waren die 1967 auf Long Island, NY unter dem Namen SOFT WHITE UNDERBELLY und 1971 umbenannten BLUE ÖYSTER CULT die erste Band, welche die deutschen Pünktchen auf einen Vokal setzte, angeblich „because of the Wagnerian aspect of Metal“.
Nun kann man über die Definition von Metal lange diskutieren, was früher als hart galt, ist heute Pop, aber seinerzeit wurde die Band durchaus als Rock- beziehungsweise Metal-Formation wahrgenommen.
Drei Alben unter dem neuen Namen wurden in der ersten Hälfte der Siebziger veröffentlicht, doch der Durchbruch kam erst 1976 mit dem vierten Longplayer „Agents Of Fortune“, auf dem jener Song enthalten war, der sich zum Hit entwickelte und auf den Band heute in der allgemeinen Wahrnehmung reduziert wird: das epochale „(Don’t fear) The reaper“.
So genial und markant die Nummer auch ist, typisch für den Sound von BLUE ÖYSTER CULT ist sie nicht, der ist an sich weniger pop-orientiert, sondern eher das, was einst als „Hard Rock“ bezeichnet wurde.
„(This ain’t) The summer of love“ ist ein weiterer herausragender Song, aber auch „The revenge of Vera Gemini“ ist erwähnenswert, schon deshalb, weil hier Patti Smith als Gastsängerin zu hören ist.
„Tattoo vampire“ hingegen kann man schon als eine leichte Verbeugung hin zum aufkommenden Punk ansehen. Nach diesem machten BLUE ÖYSTER CULT noch einige weitere Alben und sind bis heute aktiv, doch an den Erfolg von „Agents Of Fortune“ konnten sie nie wieder anknüpfen.
Ein Klassiker.
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