„Beatsongs“ von THE BLUE AEROPLANES, 1991 erschienen, war eine dieser Platten, vor denen man im Plattenladen immer fasziniert stand, sie aber dann doch nicht kaufte, weil irgendein wichtigerer Release vorgezogen wurde.
Vielleicht ein grundsätzliches Problem der 1984 gegründeten, aus Bristol stammenden Band, die 1989 R.E.M. zu „Green“-Zeiten auf Tour begleiten durfte und 2011 mit „Anti-Gravity“ größtenteils unbemerkt ein neues, exzellentes Album veröffentlicht hatte.
An ihrer grundsätzlichen Qualität lag es sicher nicht. Zuerst hieß man noch ART OBJECTS und blieb diesem im Bandnamen angedeuteten Art-Rock-Anspruch auch weiter treu, ohne dass diese generelle Kantigkeit die Eingängigkeit der Songs gestört hätte, die sich bei TELEVISION und VELVET UNDERGROUND bedienten, aber dennoch „very British“ wirkten.
Nach Veröffentlichungen auf dem UK-Label Fire Records landeten THE BLUE AEROPLANES 1990 mit „Swagger“ beim Major Chrysalis, ein Jahr später gefolgt von „Beatsongs“, zwei ihrer besten Platten.
„Beatsongs“ wurde jetzt von Cherry Red als Doppel-CD neuaufgelegt, auf einer zweiten Disc mit den obligatorischen B-Seiten und unveröffentlichten Stücken versehen. Was Bandkopf Gerard Langley und sein sechs Mitstreiter hier in zwölf Songs präsentieren, ist stilistisch irgendwo zwischen Roots-Rock und Pop zu verorten, klingt aber nach wie vor angenehm roh und authentisch, und schlägt zudem songwriterisch immer interessante Haken, die „Beatsongs“ zwar arty aber nie prätentiös klingen lassen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #109 August/September 2013 und Thomas Kerpen