Man ja nicht gerade behaupten, daß in letzter Zeit wenige Platten erschienen sind, auf denen Punk und Hardcore mit diversen Bläsern kombiniert werden. Namen wurden schon oft genannt, deshalb erspare ich euch und mir die üblichen Verdächtigen.
Jedenfalls trat bei mir und in meinem Bekanntenkreis in den letzten Monaten doch so eine gewisse Ermüdung in Hinblick auf diese Kombination auf, da sich der "Novelty-Charakter" solcher Musik doch irgendwie schnell erschöpft.
BLOW HARD aus Brisbane, Australien jedoch bringen das Kunststück fertig nach diversen Singles und einem Album die Skacore/Bläserpunk-Schiene zwar nicht ganz zu verlassen, aber stilistisch doch was Neues zu bieten.
So sind die dreizehn Songs des neuen Albums den Punk/HC-Wurzeln der zehnköpfigen(!) Band zwar prinzipiell treugeblieben, wurden aber in nicht gerade unerheblichem Maße um Big Band-mäßige Swing-Klänge erweitert.
Bei wirklich guter Aufnahme- und Produktionsqualität - was für ein Maß an Mehrarbeit das bei neun Instrumenten erfodert, sollte klar sein - knallt das richtig gut und ist der perfekte Ersatz für schwachbrüstiges Easy Listening-Gedudel auf Punkrockers Cocktail-Party.
Als freundliche Dreingabe gibt's übrigens noch zehn ältere Songs in ordentlicher Live-Qualität.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #23 II 1996 und Joachim Hiller