BLOODYGRAVE & THE LUST

Bloodlust

Tobias Höhn, Mitarbeiter des Freiburger Flight 13-Plattenhandels und Part-time-Konzertveranstalter in der KTS in Freiburg, hat jüngst sein Label Fatal Injection gegründet und mit BLOODYGRAVE & THE LUST gleich einen sehr guten Act in Sachen Minimal Wave veröffentlicht.

Das (Wahl-)Berliner Duo weckt unmittelbare Assoziationen an OPPENHEIMER ANALYSIS, DAS KABINETTE, ABSOLUTE BODY CONTROL oder an die Art von Bands, wie sie sich auf den Minimal-Wave-Samplern der New Yorkerin Veronica Vasicka wiederfinden.

Da schwingt auch eine Menge Achtziger-Jahre-Anachronismus mit und neben dem Wortwitz, wie man ihn vielleicht auch noch von DER PLAN und PYROLATOR her kennt, ist da eine Menge D.I.Y.-Ethos, so beim Siebdruck-Coverartwork.

Ursprünglich in Punkbands aktiv, haben sich Ben und Frasco nun einer auch tanzbaren Synth-Wave-Variante verschrieben, die in diversen Kellerclubs ihre volle Wirkung entfalten wird. Dabei verstehen sich die beiden nicht als unterkühlte Laptop-Nerds, sondern hegen mehr Zuneigung zur älteren Variante elektronischer Musik (mit dem entsprechenden Equipment) und sind eher der Fraktion der „Analoge Synthesizer Musik“-Protagonisten zugeneigt.

Auch synthetische Musik hat eine Seele und dieses Debütalbum bringt den Beweis und lässt mit Spannung auf mehr hoffen, insofern ein gelungener Start des Labels.