Auf dem kürzlich durch den Release des STEPBROTHERS-Albums positiv aufgefallenen Label Licorice Tree ist jetzt ein weiteres erstklassiges Garage-R'n'R-Album erschienen. Die BLOODY TEARS sind wie ihr Label in Austin, TX ansässig und werden von jenem als "Supergroup" tituliert, basierend auf der Tatsache, dass sich hier (Ex-)Mitglieder von SONS OF HERCULES, THE CRACK PIPES und TRANSGRESSORS zusammengefunden haben, um aus Punk, Garage, Rock, Soul und R&B ein ganz eigenes, leckeres Süppchen zu kochen, das unweigerlich gute Laune verbreitet, das aus depressiven Nachmittagen sonnige macht, aus einsamen Abenden One-Man-Partys, ja, es sollen sogar der Katholischen Kirche zur Heiligsprechung als hinreichender Grund genügende Fälle beobachtet worden sein, wo Lahme mit dem Hören dieser Platte zu tanzen anfingen.
Hallelujah, möchte man da jauchzen! Eric Makowski ist der Kopf dieser Formation, ein aus Lansing, Michigan stammender Bursche, der einst mit seinem alten Kumpel Jim Diamond nach Austin gezogen war, mit dem zusammen die BEAT-O-SONICS gründete und sich irgendwie durchschlug.
Diamond ging dann irgendwann nach Michigan zurück, baute das legendäre Ghetto Recorders-Studio auf, und der Rest ist Geschichte. Dass sein Buddy Eric aber mindestens genauso talentiert ist, beweist "Downhanded", das man im heimischen Sweat Box-Studio einspielte, aber mit Jim Diamond hinterm Mischpult, und so schließe ich die Besprechung des Albums dieser enorm Spaß machenden, sechsköpfigen Kapelle (neben den Basics gibt's noch Mundharmonika und Tasten) mit dem dezenten Hinweis, dass man doch auch mal links und rechts der DIRTBOMBS einen Blick riskieren sollte.
Ja, das war billiges Namedropping und auch ein Wink mit dem Zaunpfahl. Geheimtip! (40:47) (9)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Joachim Hiller