Alle Jahre wieder vollzieht Glitterhouse, das Chamäleon unter den deutschen Independentlabels, eine stilistische Kehrtwende. Nach Grunge, Americana und Reggae war vor ein paar Jahren dann vor allem World Music an der Reihe.
Nicht jeder Fan des rührigen Labels aus Ostwestfalen ist in der Lage, dies ganz nachzuvollziehen. Immerhin, bei XIXA handelt es sich nicht um Multikulti-Gehopse, das die Ausdruckstänzer landauf, landab in Wallung bringen soll.
Nein, hier ist die Rede von mit allen Wassern gewaschenen Musikern, die sich bei einer Vielzahl verschiedener Stilrichtungen aus Nord-, Mittel- und Südamerika bedienen. Die musikalischen Eckpfeiler sind dabei der Wüstenrock ihrer Heimatstadt Tucson und Chica, eine Subgenre von Cumbia.
Die Musiker um die Gründungsmitglieder Gabriel Sullivan und Brian Lopez spielen sonst unter anderem auch mit Billy Sedlmayr, CALEXICO und GIANT SAND. So darf es nicht wundern, dass Songs wie „Bloodline“, „World go away“ und „Down from the sky“ trotz aller Nähe zur Folklore kräftig Richtung Desert Rock tendieren.
Dies ist auch ein Grund, warum das Album so gelungen ist, es gibt jede Menge zu entdecken beim zweiten und dritten Mal durchhören. An musikalischem Können und Produktion gibt es rein gar nichts auszusetzen, Artwork und Texte laden zum Vertiefen ein.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #124 Februar/März 2016 und Kent Nielsen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #156 Juni/Juli 2021 und Kent Nielsen