BLOODLIGHTS

Stand Or Die

Ja, dieser Urschrei zu Beginn klingt schon wie eine Befreiung für Captain Poon, der mit „Roll with me“ ordentlich Dampf ablassend reinrollt ins neue Album „Stand or die“. „Arms around it“ ist dann ein fieser Kracher, der alle zwanzig Sekunden mit stürzenden Riffs explodiert.

„Shit for gold“ wird nach seinem seltsamen „Welcome to the jungle“-Auftakt plötzlich zu purem Punk. „10 times“ und „Time to kill“ machen in Strophe und Refrain auf TURBONEGRO mit fettiger Metal-Matte.

„Stand or die“, der Titelsong, klingt so wie Danzig gerne noch einmal klingen würden. Und „Blackouts and landmines“ bedient sich so unverschämt aus Lemmys gut sortierter Kreisch-Dröhn-Boller-Rase-Kiste, dass es Poon und Co.

die Schamesröte ins Gesicht treiben müsste. Gleichwohl zeigt diese Auswahl an Songs auch: BLOODLIGHTS klauen hier und da quer durch die Geschichte des harten Rock, bauen nette Sound-Gimmicks in ihre noch niemals zuvor so punkig klingenden Songs ein.

Aber ein Referenzwerk liefern sie nicht ab. Anders ausgedrückt: „Stand Or Die“ ist besser als die Vorgängeralben der Band, weil die Platte den Hörer brutaler und mit weniger Schweinerock anspringt.

Aber für mehr als ein paar Durchläufe bei der nächsten Party zu fortgeschrittener Zeit – wenn man schon so voll ist, dass Tanzen nicht mehr geht und der Wunsch an den DJ nur noch lautet: „Biddebidde! Hauptsache Rifffff!“ – wird sie kaum taugen.

Die Fragen nach GLUECIFER wird sich der Captain noch eine Weile anhören müssen.