Was für ein Zufall: "Sind das die Schlümpfe?!", "Hey, das sind die Schlümpfe im Krieg!". Beide Kommentare innerhalb von zwei Tagen, einmal lief das zweite Album der BLOOD BROTHERS, "March On The Electric Children" und das andere Mal die neue Platte "Burn, Piano Island, Burn".
Wohlgemerkt stammen diese Aussagen nicht von mir, wobei sie im Nachhinein doch irgendwie zutreffen, außerdem soll gesagt sein, dass die Schlümpfe super sind. Und genau das ist auch die Gemeinsamkeit, welche die Schlüpfe und die BLOOD BROTHERS teilen: die Einmaligkeit.
Auch das dritte Album der BLOOD BROTHERS gefällt, gefällt sogar mehr als das, was vorher war. War der Vorläufer noch ein kleiner brillanter Schocker weil anders, abgefahren, chaotisch à la CONVERGE, harmonisch à la TRANSISTOR TRANSISTOR, besticht "Burn, Piano Island, Burn" mit einer ausgefeilten Produktion, eingängigeren Melodien und immer noch kranken Ausbrüchen.
Denn nicht nur live hat man manchmal das Gefühl, vor einem steht ein kleines, nach Süßigkeiten kreischendes Kind. Überall liest man, dass THE BLOOD BROTHERS mit dem neuen Album "The next big thing" sein werden, was wohl auch an der Hilfe des doch ziemlich bekannten Produzenten Ross Robinson, der unter anderem auch schon KORN und LIMP BIZKIT in die Charts helfen durfte, liegen könnte.
Da hatte ich im Vorfeld richtig Angst um die Extravaganz der chaotischen Blutsbrüder, aber ich wurde eines Besseren belehrt und der Nu-Metal Himmel kann - Gott sei Dank- doch keinen Neuzugang verbuchen: die BLOOD BROTHERS bleiben halt die BLOOD BROTHERS, auch wenn diesmal mehr Harmonien als Disharmonien zu hören sind.
Und was die Texte angeht, stellen die Herren aus dem kühlen Seattle ein fast schon postmodernes Zweiakt-Drama dar, bei dem man sich streckenweise in einem wilden Dialog befindet. Alles in allem eine wirklich gute Platte, und das nicht nur wegen des aufwendigen Artcovers.
(8/10)
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