Gemeinsam mit den SEX GANG CHILDREN und BONE ORCHARD bildeten BLOOD AND ROSES so etwas wie das Rückgrat des frühen britischen Gothic- und Deathrock, denen man aber ihre Orientierung am Punk dennoch deutlich anhört - die britische Musikpresse bediente sich hier auch schon mal der Genreschöpfung "Positive Punk".
Die Musik, mit dem damals obligatorischen tribalartigen Schlagzeug (wie er bei vielen Batcave-Bands üblich war), konnte einerseits schleppend wie bei den SEX GANG CHILDREN sein, andererseits aber auch sehr druckvoll wie bei den SKELETAL FAMILY oder MARCH VIOLETS, an deren Sängerinnen Lisa Kirby von BLOOD AND ROSES ebenfalls stark erinnert.
Die Band lebte zu Zeiten ihrer Gründung Anfang der achtziger Jahre entweder auf der Straße oder in primär von Punks besetzten Häusern - das soziale Umfeld war geprägt durch Übergriffe von Polizei und Skinheads gleichermaßen.
Während die meisten Wegbegleiter der Band als Name bis heute durchaus Bestand haben, hatten BLOOD AND ROSES noch nicht einmal Andy Warhols obligate 15 Minuten des Ruhms und waren schnell in Vergessenheit geraten.
Dennoch, die Band schaffte es im April 1983 gar zu einer John Peel-Session und Peel selbst verbreitete über das Radio, seine Kopie der "Love Under Will"-EP würde Stigmata aufweisen. Wie dem auch sei, Cherry Red ist es hoch anzurechnen, den Nachlass der Band neu aufgelegt zu haben und mit knappen Linernotes des Gitarristen Bob Short zu versehen.
Gut gemachte Werkschau einer Band, die den Spagat zwischen Punk, Gothic und Batcave sehr gekonnt hinbekommen hat - mit dem Artwork hatte die Band allerdings so ihre Probleme. (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Markus Kolodziej