Hehe, für den Albumtitel gibt's die volle Punktzahl, denn vor dem Hintergrund, dass es sich bei BLÖÖDHAG angeblich um studierte Schriftsteller handeln soll, ist der schon ziemlich genial. Auch das Coverartwork mit einer metzelnden, mit Amazonen-Figur und Bibliotheksausweis ausgestatteten bebrillten Dame kann voll überzeugen.
Die Musik der vier aus Seattle stammenden Science Fiction-Fans kann da aber leider nicht mithalten, denn die ist erschreckend gewöhnlich und unaufregend. Ich habe ja schon länger den Eindruck, dass Herr Biafra irgendein Jugendtrauma aufarbeiten muss, so viele irgendwie im Metal fußende Bands holt man sich ja nicht einfach so und auf einmal auf sein Label.
BLÖÖDHAG sind dann auch musikalisch in erster Linie metallisch, der frühe Death Metal der Mittachtziger als auch der eh schon stark metalisierte Hardcore von Bands wie CRYPTIC SLAUGHTER, ACCÜSED oder NAPALM DEATH sind Basis ihrer Musik.
Herausgekommen bei dieser Mischung ist aber leider nur primitiver, bolleriger Knüppelkrach. Dabei ist dessen Makel nicht mal seine Antiquiertheit, sondern eben seine Beliebigkeit. So etwas habe ich schon zigfach in besserer Qualität gehört.
Das Konzept der Band dagegen ist wirklich spaßig, alle Songs tragen als Titel die Namen diverser Autoren wie Edgar Ellen Poe, Franz Kafka oder Douglas Adams, und deren Leben und Werk wird in den jeweiligen Texten abgehandelt.
(05/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #67 August/September 2006 und André Bohnensack