BLITZEN TRAPPER

American Goldwing

Mit den aus Portland stammenden BLITZEN TRAPPER verbindet mich mittlerweile eine Art Hassliebe, denn einerseits gelingt ihnen auf einem handwerklich extrem hohen Level gut abgehangener, leicht modernisierter Southern Rock, bei dem ständig LYNYRD SKYNYRD um die Ecke lugen, andererseits lassen sie dabei echte Eigenständigkeit vermissen – und man weiß, dass sie eigentlich ganz anders können.

Zumindest haben sie sich auf „American Goldwing“ mal wieder dazu bequemt, wie eine richtige Rockband zu klingen und nicht wie ein Bastard aus BEATLES, QUEEN und ELO. Insofern ist der Nachfolger vom letztjährigen Album „Destroyer Of The Void“ definitiv ein Schritt nach vorne beziehungsweise zurück, denn wie oft will man dieselben Southern Rock-Klischees noch aufwärmen? Nichtsdestotrotz macht „American Goldwing“ durchaus Spaß, denn BLITZEN TRAPPER sind einfach eine zu gut aufeinander eingespielte Band, denen man eine Authentizität bescheinigen kann, die eben nicht viele Musiker in diesem Bereich besitzen.

Außerdem erinnern sie auch noch mal daran, dass etwa der beschissene Kid Rock in diesem Bereich ungefähr so authentisch ist wie Aspartam in der Cola. Dass sich BLITZEN TRAPPER mit „American Goldwing“ irgendwie neu erfunden haben, kann man allerdings auch nicht sagen, aber ich gebe die Hoffnung dennoch nicht auf.