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BLITZEN TRAPPER

100’s Of 1000’s, Millions Of Billions

Mein Verhältnis zu den 2000 in Portland, Oregon gegründeten BLITZEN TRAPPER ist recht ambivalent. Mit „Wild Mountain Nation“ nahmen sie 2007 ein tolles Album auf, das ihnen auch einen Vertrag mit Sub Pop bescherte, nach diversen Labelwechseln sind sie 2020 mit „Holy Smokes Future Jokes“ bei Yep Roc gelandet, wo auch „100’s Of 1000’s, Millions Of Billions“ erschien. Es ist versehen mit einem interessanten Artwork von GUIDED BY VOICES-Frontmann Robert Pollard, der sich dabei anscheinend von Pop-Art-Künstler James Rosenquist inspirieren ließ. BLITZEN TRAPPER saßen auf ihren Platten immer ein wenig zwischen den Stühlen von echter Americana-Erneuerung und nostalgischem Traditionalismus, mit Anklängen von Neil Young („Harvest“) und Southern Rock à la LYNYRD SKYNYRD. Auf profane Rocksongs haben sie aber schon länger keine Lust mehr und zelebrieren stattdessen einen verspielten, sehr geschmackvoll arrangierten West-Coast-Pop-Country-Folk mit leichten Prog-, Psych- und Jazz-Elementen. Das klingt im ersten Moment etwas schlaff und unspektakulär, aber der Teufel steckt hier im Detail. Denn die Songs von „100’s Of 1000’s, Millions Of Billions“ besitzen die vielbeschworenen Grower-Qualitäten, aufgrund der subtilen und smarten Art und Weise, wie BLITZEN TRAPPER hier Americana auf eher leise und melodische Art, aber dafür sehr facettenreich für sich neu interpretieren.