BLEIBENDE SCHAEDEN

Vintage Karma

Die Schaeden aus dem Kölner Umland bringen mit „Vintage Karma" nun den von mir lange erwarteten Nachfolger zu „Hossa mein kleines Leben" heraus. Die Texte erzählen immer noch mehr von der Suche als vom Finden.

Musikalisch eröffnet sich ein größerer, aber auch ruhigerer Kosmos als noch auf dem etwas rockigeren Vorgänger. Würde auf Englisch gesungen, wäre der Oberbegriff „Singer/Songwriter Sound", übersetzt wären wir dann bei „Liedermacher".

Wenn man aus diesem Begriff noch den alten Staub herausschüttelt, dann kommen wir der Sache schon entschieden näher. Die Eigenbeschreibung spricht von poetisch-proletarischen Texten und das trifft den Nagel mehr als genau auf den Kopf.

Geschichten beispielsweise, von einem, der am Weihnachtsabend durch ein nasskaltes Berlin irrt. Der Text gibt dem Hörer eine sehr genaue Vorstellung von der Suche nach Geborgenheit und von der Sehnsucht des augenblicklich Unerreichbaren.

Mein persönliches Lieblingsstück ist aber auch gleichzeitig das am wenigsten melancholische: „Haifischzahn". Es hat wohl immer etwas mit dem aktuell eigenen Zustand zu tun.