Kaum zu glauben, dass aus der amerikanischen Retortenstadt schlechthin, dem Wüstenmonster Las Vegas, eine Band kommt, die nicht Plastik und Fassade, sondern purer, schmutziger Rock'n'Roll ist. Die Rede ist von den BLACK JETTS, deren Name, so vermute ich einfach mal, eine Mischung aus Anspielung auf ihre Heimatstadt einerseits und den Nachnamen einer gewissen Joan Jett andererseits ist.
Die elf Songs ihres Debüts - davor gab's nur eine Demo-CD-R, die glücklicherweise Dead Beat Records in die Hände fiel - sind rauher, schmutzig und recht blechern aufgenommener Punk-Rock'n'Roll mit einer guten Ladung Soul, der sich irgendwo zwischen NEW BOMB TURKS, DIRTBOMBS, DANKO JONES, ROLLING STONES und THE WHO (deren "Leavin' here" gecovert wird) platzieren lässt.
Dabei stört die (bewusst?) billige Aufnahme kein Stück, denn in der trashigen Sloppyness, mit der die Songs heruntergeschrubbt werden sowie Frontmann Gabes überdrehter, übersteuernder Stimme liegt letztlich ein guter Teil des Reizes der BLACK JETTS.
Ein Album, das nach verschwitzten, euphorischen und biergetränkten Liveshows klingt. (33:06) (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Joachim Hiller