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BLANCO TETA

Rompa Paga

Es ist sicher nicht die einfachste Musik, die BLANCO TETA aus Argentinien raushauen. Was das Quartett auf seinem ersten Album zelebriert, ist ein faszinierender Brocken aus Noise, Electro, Riot Grrrl-Punk, Queercore und Pop. Wohin die Reise geht, ist am Anfang eines Songs nie ganz klar. Psychotische Bass- und zuckrige Keyboard-Flächen treffen auf die variantenreiche Stimme von Josefina Barreix, die zwischen AutoTune-gefiltertem Gesang und fiesem Geschrei pendelt. Hat sich der hörende Mensch auf einen Track einigermaßen eingerichtet, reißt der nächste schon wieder ganz andere Hörgewohnheiten auf. Experiment heißt in diesem Zusammenhang nicht, dass alles strukturlos in sich zusammenfällt. Ein wummerndes Zusammenspiel aus drückendem Bass, genauso mächtigen Drums und Cello geben den Tracks den nötigen Halt. So viel Freude an der Balance zwischen verschiedenen Formen des Wahnsinns gibt es selten und ist zu begrüßen. Allerdings frage ich mich, ob nicht ein oder zwei Breaks weniger dem gesamten Flow von „Rompa Paga“ doch gutgetan hätten. Davon ab könnte man die „Weißen Titten“ gut mit GUTS PIE EARSHOT oder MELT-BANANA auf eine Bühne stellen und hätte sicher einen irre unterhaltsamen Abend.