Hinter BLAK29 steht niemand anderes als Steve Zing, der alte Weggefährte von Glenn Danzig zu SAMHAIN-Zeiten und nun auch wieder bei DANZIG im Ensemble. Zum Glück gibt es keinen Horrorpunk-Aufguss, sondern vielmehr düsteren Schweinerock mit ordentlich Speck auf der Schwarte. Die beiden Coverversionen „Destroyer“ von den KINKS und „Long cool woman“ (aka „Get it on“) von den HOLLIES (ja, ja) stecken das Feld ganz gut ab. Wo kommen wir her, mit was sind wir sozialisiert worden? Die Eigenkompositionen sind natürlich moderner, atmen aber dieselbe Luft. Klingt an manchen Stellen dann konsequenterweise wie THE CULT („Bleeding love“, „The waiting“) in ihrer Fat-Elvis-Phase oder wie frühe DANZIG in opulent. Mit im Boot für die Aufnahmen und ganz besonders für die Single-Auskopplung „Destroyer“ sind die (hört, hört) DANZIG-Bandkollegen Tommy Victor (PRONG) und Johnny Kelly (TYPE-O-NEGATIVE), also im Prinzip die komplette Band nur ohne Glenn, der hier zum Glück nicht „produzieren“ durfte. Die CD (only) fällt erfreulich besser aus als befürchtet, klingt richtig gut, auch wenn der Sound natürlich keine Neuerfindung des Rades ist. In den besseren Momenten eben Midtempo-Schweinerock mit düsteren Texten und DANZIG-Augenblicken (erste vier LPs). Lederhosen, dicke Eier, Musik für Leute, die ihre alte Lederjacke pflegen, muss ja halten bis zur Rente. So, genug mit Klammern gearbeitet.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #167 April/Mai 2023 und Kalle Stille