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BLACULA

1971 gilt als Geburtsstunde des Blaxploitation-Genres, wo meist Action-Elemente im Mittelpunkt standen. Bereits ein Jahr später kam es zu ersten Crossover-Versuchen mit dem Horrorgenre durch William Crains „Blacula“. Crain drehte 1976 mit „Dr. Black, Mr. Hyde“ einen weiteren (weniger guten) Horror-Blaxploitation-Mix. Sein „Blacula“, ebenso wie die Fortsetzung „Scream Blacula Scream“ mit Pam Grier von 1973, gehören aber zu den unterhaltsameren Versuchen, Horror mit Blaxploitation zu kreuzen. Ebenfalls zu nennen wäre „Sugar Hill“, der ähnlich wie „Scream Blacula Scream“ Voodoo in die Handlung integrierte. Bot sich „Blacula“ schon vom Titel her wunderbar als Referenz an „Dracula“ an, funktionierte das auch mit „Blackenstein“ und „Frankenstein“ noch einigermaßen. Warum „Abby“, eine Mischung aus „Der Exorzist“ und „Rosemaries Baby“ von 1974, nicht „The Blackorcist“ hieß, würde mich mal interessieren. Darin spielt William Marshall, der seine Karriere 1944 am Broadway startete, einen ziemlich „funky“ Exorzisten. Aber bereits seiner vorherigen Rolle als afrikanischer Prinz Manuwalde in der Low-Budget-Produktion „Blacula“ konnte der erfahrene Darsteller erstaunlich viel Würde verleihen. Besagter Manuwalde wird im 18. Jahrhundert von Dracula höchstpersönlich vampirisiert und erst im Los Angeles des Jahres 1972 wiedererweckt, wo sich der alte Romantiker nach einer neuen Braut umschaut. Doch auch hier gibt es eine Art Dr. van Helsing, der dem schwarzen Blutsauger auf den Fersen ist. „Blacula“ (ebenso wie „Scream Blacula Scream“) wurde in Deutschland bisher nur im Fernsehen gezeigt und so stellt die Blu-ray das erste Heimvideorelease des Films da. Die Qualität ist sehr gut und auch die erst 1998 entstandene Synchronisation geht in Ordnung, an der erfahrene Sprecher wie Helmut Krauss beteiligt waren.