BLACKOUTS

History In Reverse CD

Vor ein paar Ausgaben besprach ich das Album einer jungen Neo-Garage-Band aus Chicago, die so naiv war, sich mit dem großen Namen THE BLACKOUTS zu schmücken, denn die Band, an der sie bei einer Verwechslung gemessen werden, sind sie nicht gewachsen.

Mit " History In Reverse" ist nun via K Records eine Zusammenstellung von 16 Songs der echten BLACKOUTS erschienen, der Band, die 1979 aus den TELEPATHS hervorging und von deren Stammbesetzung mit Paul Barker, Roland Barker und Bill Rieflin der Großteil Mitte der Achtziger zusammen mit einem gewissen Alan Jourgensen eine Formation namens MINISTRY ins Leben rief.

Deren frühe Werke wiederum sind nichts, worauf man als Band wie als Sammler unbedingt stolz sein sollte, und ich weiß, wovon ich rede: "I wanted to tell her", das ich als 12"-Maxi mein eigen nenne, ist grausamster Disco-Pop.

Keine Ahnung, warum ich die Platte einst kaufte ... Aber zurück zu den BLACKOUTS: Die haben sich nie schlechter Platten schuldig gemacht, wie man spätestens nach dem Hören dieser Anthologie weiß, und man kann auf jeden Fall den roten Faden erahnen, der sich von hier bis zu MINISTRY, wie wir sie kennen, spannt.

Diese Zusammenstellung nämlich vermittelt das Bild einer Band, die zwar aus Seattle stammt, aber auch durchaus aus England hätte sein können mit ihrem düsteren, wavigen und auch immer etwas funky Sound, der mich immer wieder an BAUHAUS erinnert, etwa beim dubbigen "Everglades".

Gerade die früheren Aufnahmen - die Platte schraubt sich von den späten Aufnahmen bis zum Frühwerk - sind wirklich sehr eigenwillige, seltsam elektronische und zapplige Post-DEVO-Experimental-Punk-Nummern, die trotzdem Pop-Appeal haben.

Eine wirklich sehr schöne Zusammenstellung von einer außergewöhnlichen, in den letzten Jahren zu Unrecht übersehenen Band. (64:38) (09/10)