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BLACKMAIL

Bliss Please / Friend Or Foe

Ich hatte schon fast vergessen, wie gut die waren. In den letzten Jahren hat man nicht mehr viel von BLACKMAIL gehört. Mitte der Neunziger begann der steile Aufstieg der Koblenzer zur deutschen Indie-Institution, mit den beiden absoluten Höhepunkten „Bliss Please“ (2001) und „Friend Or Foe“ (2003). Die beiden Alben, im Original beim Majorlabel Warner erschienen, bilden die Quintessenz dessen, was die Band ausmacht. Tolle Songs zwischen Noise und Pop, getragen von der Stimme ihres Sängers Aydo Abay. Haarscharf an der Kante zwischen Krach und Melodie. Hits für die Ewigkeit wie „Same sane“, „Ken I die“ oder „It could be yours“. Nach fast zwanzig Jahren auf Vinyl wiederveröffentlicht. Remastert, verpackt in wunderschönen Klappcovern, gepresst auf 180 Gramm schweres Vinyl, mit beigelegter CD. Limitiert auf 500 Stück. „Bliss Please“ als Doppel-LP mit zwei pinkfarbenen Scheiben und „Friend Or Foe“ als weiße Ausführung. Zeitgleich ist übrigens mit „1997-2013“ eine neue Compilation von BLACKMAIL erschienen. Die großen Hits, aber auch Raritäten und Coverversionen wie „Love like blood“ von KILLING JOKE oder „Mad world“ von TEARS FOR FEARS. Gitarrist Kurt Ebelhäuser ist heute bekannter Produzent (DONOTS, PASCOW, ADAM ANGST). Vor sieben Jahren ist das letzte Album von BLACKMAIL erschienen. Das zweite mit dem neuen Sänger Mathias Reetz, nachdem Abay die Band 2008 verlassen hatte und gemeinsam mit JULI-Gitarrist Jonas Pfetzing seine neue Band ABAY gegründet hat. Die Best-Of-Scheibe gilt übrigens als Vorbote von etwas noch viel Größerem: Man munkelt, eine Reunion in Originalbesetzung, also mit Aydo Abay, sei in Planung. Wäre ja ein Hammer!