BLACK SHEEP

Da gibt’s mal wieder einen nicht ganz ernst gemeinten Splatterfilm aus Neuseeland und sofort muss jeder was über BAD TASTE oder BRAINDEAD und Peter Jackson im allgemeinen schwafeln, wobei die von ihm mitbegründete Firma Weta Workshop hier allerdings sogar für die Spezialeffekte zuständig war.

Man sollte meinen, im Bereich des Tierhorrorfilms hätte man inzwischen alle Gattungen durch, aber tatsächlich gab es mutierte Zombie-Killer-Schafe noch nicht, wahrscheinlich weil die Viecher einfach viel zu friedfertig erscheinen.

Das ist allerdings auch die einzige Neuerung, die man in Jonathan Kings Regiedebüt verbuchen kann, denn ansonsten bedient sich sein Film im reichhaltigen Fundus des Genres und bleibt einem jegliche Originalität schuldig.

Das beginnt schon bei Hauptfigur Henry Oldfield, der einst die heimische Farm wegen eines Schaf-Traumas verließ und Jahre später zurückkehrt, weil sein Bruder Angus ihm seinen Anteil am Land abkaufen will, damit er dort zusammen mit ein paar Wissenschaftern genmanipulierte Zuchtschafe entwickeln kann.

Und wie so oft rächt sich die Natur bitterlich: Zwei Umweltaktivisten stehlen einen verseuchten Schafsfötus, der in Folge dafür sorgt, dass sich die friedvollen Schafe in blutrünstige Monster verwandeln.

BLACK SHEEP ist sicherlich handwerklich kompetent umgesetzt, die Schauspieler sind angenehm schräge Charaktere und das Ganze ist mit gut 80 Minuten auch nicht überlang. Aber wie so viele Genre-Parodien gelingt es BLACK SHEEP über die reine Imitation bestimmter Genre-Stereotypen hinaus nicht, wie etwa auch SLITHER, zur echten Parodie zu werden, es wird ein bestimmtes Programm abgespult und das war's dann schon – viel hat sich da seit THE BIRDS nicht getan.

Und das ist selbst für 80 Minuten etwas mager, auch wenn BLACK SHEEP sicher einen gewissen Unterhaltungswert besitzt, wunde Schenkel hatte ich danach aber auch nicht gerade. Letztendlich war mir die Ernsthaftigkeit von Billy O'Briens ISOLATION in Bezug auf das Thema Landwirtschaft und Genmanipulation fast schon wieder lieber.

Zumindest hat die FSK das Ganze mit „keine Jugendfreigabe“ ungeschnitten durchgewunken, das ist ja auch schon mal was. Ich hatte allerdings etwas mehr erwartet, denn an BAD TASTE oder BRAINDEAD reicht der Film bei weitem nicht heran.

Da freue ich mich mehr auf die demnächst ebenfalls bei Ascot Elite erscheinende DVD von FIDO, der in dieser Hinsicht wesentlich überzeugender ist.