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DØDHEIMSGARD

Black Medium Current

DØDHEIMSGARD (oder abgekürzt DHG) sind schon seit 1994 eine feste Größe in der norwegischen Metal-Szene und starteten als lupenreine Black-Metal-Band, anfangs noch mit Fenriz von DARKTHRONE, ließen aber schnell auch andere Einflüsse zu. Treibender Motor der Band ist seit der Gründung Sänger und Gitarrist Vicotnik (Yusaf Parvez). „Black Medium Current“, das sechste Album der Band, beginnt recht standesgemäß mit Keifgesang und gewitterigen Gitarrenteppichen. Was DØDHEIMSGARD (was so viel wie „Heim der Toten“ oder „Totenreich“ bedeuten soll) abseits von Black-Metal-Klischees so interessant macht – oder für Puristen abschreckend –, ist, wie sie auf ihren Sound auf „Black Medium Current“ mit sphärischem Synthesizer-Einsatz und eigenartigen Progrock-Breaks durchsetzen und in Symphonic-Metal-Areale vorstoßen. Schon in der Vergangenheit eckten DHG mit vielen elektronischen Sounds, funkigen Rock-Parts und Industrial- und Dark-Wave-Anleihen (mehr SKINNY PUPPY als MINISTRY) bei Metal-Fans an. Auf jeden Fall sicherte ihnen ihr Hang zu stilistischen Experimenten eine Originalität, die man nicht unbedingt in dieser Form im Black Metal erwartet. „Black Medium Current“ bleibt bis zum Schluss ein irritierendes und schizophrenes Album, das immer wieder über extreme Umwege zu Black Metal zurückkehrt, nachdem man sich zwischendurch mal in späte PINK FLOYD verwandelt hatte – postmoderner geht es wohl kaum noch.