BLACK MARIA

Lead Us To Reason CD

Eine neue Victory-Band auf dem Wellenkamm des ebenso abgefeierten wie gescholtenen Emotionrock-Hypes: Diesmal suchen also THE BLACK MARIA ihr Glück in diesem so traurigen Genre. Die einzelnen Mitglieder dieser "Emo-Supergroup" (Info) sind schon lange dabei und durften ihre Gefühle bereits bei GRADE, NEW DAY RISING und ZYON ausdrücken.

Düster droht das Artwork. Nein, das hier wird keine leichte Kost werden. Der erste Song "The memento" steckt voller Wut, Hass und Melodie. Ein echter Hit, der bei mir "echte Emotionen" (Bandinfo) und hohe Erwartungen an den Rest des Albums auslöst.

Es ist der einzige Song, der dem Gesamtsound trotzt und eine gewisse Leichtigkeit besitzt. "Lead Us To Reason" ist eine mächtige Produktion, die von schwer schleppenden Gitarren gezogen wird.

Selbst die ruhigen Augenblicke, die vermeintlichen Atempausen, haben Zentnergewichte auf den Flügeln, damit sie schön unten bleiben. THE BLACK MARIA sind am Boden. Der Sänger verzweifelt, singt und schreit, wütet und weint und bemüht gut abgehangene Metaphern, um seine Ausweglosigkeit mitzuteilen.

Trotzdem scheint alles ins Radio zu passen. Das Talkshow-Syndrom? Schließlich will man ja gut aussehen, wenn man die Beileidswünsche einer mitfühlenden Öffentlichkeit entgegennimmt. Hier wurde beinahe die Seele aus dem Emocore herausproduziert.

Um unter die allzu glatte Oberfläche zu gelangen, um Ecken und Kanten zu entdecken, an denen sich auch der hartgesottenste Student das Herz aufreißen und dem Sog der Verzweifelung hingeben kann, braucht es viele Durchläufe.

Ich werde immer trauriger. Gut! (37:27) (8)