Bereits die zweite Platte der Band von Justin Rice und Christian Rudder, nach "Charm School" von 2003, die very British daherkommt, feinstes 60s-Songwriting in den Fußstapfen der KINKS, dabei stammen die beiden aus Boston und sind inzwischen in Brooklyn ansässig.
Nach New York klingt der elegante, von zweistimmigem Gesang dominierte Handclap-Indiepop der neuen Platte "The Broken String" nun wirklich nicht, eher nach "Swinging London" oder nach Bands wie HEFNER, ARAB STRAP oder BELLE & SEBASTIAN.
Eher retro ausgerichtet das Ganze, aber nicht übermäßig altmodisch, dafür ist "The Broken String" produktionstechnisch zu sehr in der Moderne angesiedelt und mischt gekonnt spartanische akustische Momente mit ausufernden orchestralen Sounds und gelegentlichen rockigeren Momenten.
Fans von gepflegtem England-Pop dürfen sich hier schon mal warmlaufen, denn BISHOP ALLEN dürften in Kürze das "next big thing" der Insel-Musikpresse sein - oder waren sie es sogar schon? -, das allerdings zu Recht, denn "The Broken String" ist echtes Füllhorn wundervoller Melodien.
Wobei sich Rice und Rudder bei der Platte in gewisser Weise selbst ein Bein gestellt haben, denn mit dem zweiten Track "Rain" gibt es bereits das absolute Highlight, gegen das die restlichen Songs zwar nicht schlechter, aber im ersten Moment deutlich unspektakulärer klingen, was aber definitiv täuscht.
Eine schöne Popplatte klassischer Prägung, die einem viel zu bieten hat. (8) (Diese Band war auf der Ox-CD #73 zu hören.)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #84 Juni/Juli 2009 und Jürgen Schattner
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #115 August/September 2014 und Jürgen Schattner
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #73 August/September 2007 und Thomas Kerpen