GODFATHERS

Birth, School, Work, Death

GODFATHERS – ohne „The“ – waren in der zweiten Hälfte der Achtziger die Lieblinge der ambitionierten Musikkritik, des erwachsen gewordenen Postpunk-Indierock-Hörers, und mit „Lonely man“ und „I want everything“ von ihrem Debüt „Hit By Hit“ (eigentliche eine Singles-Compilation, 1986, Corporate Image) hatten sie seinerzeit zwei veritable Clubhits.

Außerhalb ihre britischen Heimat hatte die Band um Chris und Peter Coyne sowie Kris Dollimore, Mike Gibson und George Mazur freilich mehr Erfolg, sowohl in Kontinentaleuropa wie in den USA, und gerade „Birth, School, Work, Death“ (1988) und „More Songs About Love & Hate“ (1989), beide auf dem Major Epic erschienen, waren Konsensplatten jener Zeit.

Beide Alben wurden von Vic Maile produziert, der unter anderem auch MOTÖRHEADs „Ace Of Spades“-Album aufgenommen hatte, und auch wenn der musikalische Background der GODFATHERS im weitesten Sinne im Punkrock lag, so waren sie doch eher smarte Gentlemen und pflegten einen ganz eigenen Indierock-Sound, der erstaunlicherweise auch nach über 20 Jahren nichts von seiner Verbindlichkeit, seiner Griffigkeit, seiner Qualität eingebüßt hat.

Das war nicht die Vorwegnahme des Britpop, nicht New Wave, nicht Punk, nicht Goth-Rock à la THE CULT, kein Pubrock-Revival, schielte nicht Richtung USA, sondern war Elder-Statesmen-Musik, die nicht nach alten Männern roch und dennoch zwischen all den erwähnten Genres stand.

Die beiden Klassikeralben wurden nun neu aufgelegt, ergänzt um ein paar Bonustracks, mit einem Booklet, in dem es neben Linernotes noch Cover-Abbildungen und Fotos gibt – die Rerelease-Grundausstattung eben.

Zwei Klassiker, zu denen man sich aber unbedingt noch „Hit By Hit“ besorgen muss. Die GODFATHHERS waren/sind übrigens noch/wieder aktiv, warfen aber unlängst Dollimore und Mazure aus der Band.