BIG’N

Dying Breed

Zufälle gibt es im Leben: Kaum bastele ich hier am Noiserock-Special, liegt aus dem Nichts eine Rezensions-CD der totgeglaubten BIG’N bei mir im Briefkasten. Auch, wenn es der Titel bereits sagt und hier nichts wirklich Neues geboten ist, war es doch gänzlich unerwartet.

Nach den ersten beiden Longplayern auf Gasoline Boost Records („Cutthroat“ und „Discipline Through Sound“)war es nämlich seit 1996 plötzlich völlig still um die Band geworden, und nun erfahre ich, dass es neben dieser Sammlung von Raritäten und unveröffentlichten Songs wohl auch wieder eine Tour der Jungs geben wird.

Musikalisch ist es für Kenner der GB-Sachen ziemlich unspektakulär: Vieles, was man bereits von den GB-Releases kennt, nur in leicht verändertem Sound, dazu die beiden Beiträge für die ebenfalls dort erschienene AC/DC-Tribute-7“-Reihe.

Für Neueinsteiger gibt es den BIG’N-typischen punktgenau abgezirkelten redundanten Riff-Wahnsinn, verpackt in relativ kurze Songs, begleitet von Tempowechseln und manischem Geschrei. Punktabzug verpasse ich am Ende nur dem herzlich überflüssigen „Chinese jet pilot“-Remix. Aufgrund der 16 Tracks am Stück wegen des (zugegeben) hohen Nervfaktors unhörbar, macht das in kleinen Dosen genossen auch immer noch einen Riesenspaß.

Für Fans ein nettes Gimmick, Neulingen seien die beiden von Steve Albini produzierten erwähnten Frühwerke ans Herz gelegt.