JUDGE BONE & DOC HILL

Big Bear's Gate

Judge Bone ist in seiner Heimat Finnland schon lange kein Unbekannter mehr, was nach circa 17 Alben auch ungewöhnlich wäre. Dort macht er schon seit knappen 30 Jahren Musik und hat mit "Big Bear's Gate" gemeinsam mit seiner rechten Hand, dem Drummer Doc Hill ein Album eingespielt, ganz in der Tradition von altem Hill-Country-Blues der Fat Possum-Schule.

Bone sieht aus wie einem Western entsprungen - eine Mischung aus wandernder Medizinverkäufer und Bestattungsunternehmer - und spielt eine selbstgebaute, herrlich dreckig klingende Gitarre, während sein Partner den Eindruck macht, im Rahmen seiner Arbeit für die russische Mafia auch schon mal den einen oder anderen Knast von innen gesehen zu haben.

Eingebettet in seine rumpelige, rauhe, stilecht in der Garage aufgenommenen Musik, erzählt Bone Geschichten von Liebschaften in Mexiko, dem Leben der Indianer im heutigen Amerika und dem Unterwegssein.

Ganz groß wird es dann zum Schluss noch einmal bei dem stark vom Oldtime-Country infizierten "Let the angels do the dreaming", einem Abgesang auf Geld als Heiligtum und das beschissene Ratrace der modernen Gesellschaft.

So muss ein modernes Blues-Album klingen. (8)