Das zweite FIDDLEHEAD-Album beginnt mit „Grief motif“, stellt also das Thema Trauer in den Mittelpunkt und schlägt damit den direkten Bogen zum Debüt, auf dem Sänger Pat Flynn den Tod seines Vaters verarbeitete. Allerdings geht das eben erwähnte Intro übergangslos in den Track „The years“ über, der unumwunden mit der Zeile „I think I found my way out“ startet. Welch ein berührendes Konzept: Ein Album, das sich im Spannungsfeld zwischen Leben und Tod bewegt, nicht nur um zwei Charaktere herum zu entwickeln, sondern deren Vorbilder auch ganz konkret zu benennen. Flynn, der auch bei HAVE HEART das Mikro in der Hand hält, tut gar nicht erst so, als ob er sich das alles nur ausgedacht hat. Sadman, Flynns verstorbener Vater, der aus dem Jenseits zuschaut, wie sein Enkel als Joyboy das Leben verzaubert, ist nicht nur ein inhaltlich und sprachlich starkes Motiv, auch musikalisch machen die Gegensätze hier den Reiz der Platte aus. Flynns rauher, erstaunlich variabler Nicht-Gesang trifft auf die Melodien von BASEMENT-Gitarrist Alex Henery und gemeinsam mit der restlichen Band testet man den Spannungsbogen zwischen Wohlklang und Hardcore-Flanke aus. Wie viel Substanz dem Werk zugrunde liegt, beweisen dann die Grower-Qualitäten von „Between The Richness“. Auf jeder Ebene bietet das Album Facetten, die euphorisieren und/oder einem das Herz zerreißen.
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