Die SONS OF JIM WAYNE haben mal wieder dieses ganze schreckliche Country-Instrumentarium aus dem Schrank geholt, und zeigen der Welt erneut, dass sich das Ruhrgebiet nicht großartig von Texas zu unterscheiden scheint - man muss nur die Ölbohrtürme durch Zechentürme ersetzen.
Schon bemerkenswert für eine Band, die ihre wahre Natur eher im Live-Spielen sieht, denn "Best Make Up Is A Smile" ist ein deutlicher Fortschritt zum vorherigen Album "Sweet Madonna" und zeigt ein wirklich extrem breites musikalisches Spektrum.
Naja, vielleicht liegt es ja auch nur an dem goldenen Händchen von Produzent Olaf Opal oder den netten Gästen wie Jason Loewenstein (SEBADOH) oder Chris Colbourn (BUFFALO TOM), dass die SONS OF JIM WAYNE mit dieser sehr gelungenen Scheibe die eine oder andere Ami-Band ziemlich alt aussehen lassen (Mist, das hatte ich schon beim letzten Mal geschrieben, aber wenn es nun mal stimmt ...).
Es fällt hier wirklich schwer, seine Vorurteile gegenüber Deutsche aufrechtzuerhalten, die meinen, auf Country-Fuzzi machen zu müssen, aber Typen wie Gunter Gabriel werden das schon wieder in Ordnung bringen.
Vielleicht beruht der grundsätzliche sympathische Gesamteindruck des Duos Bernd Uebelhöde/Stefan Kullik auch nur darauf, dass die SONS OF JIM WAYNE Platten aus einer komplett anderen Motivation heraus aufnehmen, als der damit ihren Lebensunterhalt bestreiten zu müssen.
Echte, ehrliche und erdige Ruhrpott-Typen halt, um mal ein anderes Klischee zu bemühen. Irgendwie auch sehr konsequent, dass man auf irgendwelche aufdringlichen Johnny Cash-Huldigungen verzichtet hat.
Trotzdem verstehe ich immer noch nicht, warum die nun eigentlich so verdammt gut sind ... (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #51 Juni/Juli/August 2003 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #55 Juni/Juli/August 2004 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #50 März/April/Mai 2003 und Thomas Kerpen