Drei junge Herren im zweifelhaften Thrift-Store-Schick geben sich auf dem fürchterlich geartworkten Cover alle Mühe so finster wie nötig dreinzuschauen und den vom Label gewollten Eindruck als „Taschendiebe, Stricher und Juvenildelinquenten“ zu erwecken.
Ist wahrscheinlich völliger Blödsinn, BEECHWOOD, das neue New Yorker Powertrio braucht derlei falsche Assoziationen nicht im Geringsten. Ihr Debüt ist ein quicklebendiger Mix aus Psychedelia, Powerpop, Glam-Boogie und Indierock, der sich durch den völlig eigenständigen Sound der Combo quasi jeglicher Kategorisierung entziehen kann.
Vor gut zehn Jahren hatten Alive mit HACIENDA mal ein ähnlich veranlagtes Ensemble unter ihre Fittiche genommen. Die Qualität von deren „Barabacoa“-Album erreichen BEECHWOOD zwar noch nicht ganz, doch sind sie auf einem guten Weg.
Dass ihnen die „Nuggets“-Boxsets ein Begriff sind, ist natürlich stets rauszuhören, doch ist es ihr ganz spezielles Amalgam aus den besten Momenten der späten Sixties und frühen Seventies, das ihnen eine völlig unverwechselbaren Klangfarbe verleiht.
Das Cover von „I’m not like everybody else“ ist jedenfalls der STRAWBERRY WATCH BAND-Version näher als den KINKS. Vermutlich wird man von BEECHWOOD wohl noch einiges hören, denn sie haben den Look, Sound und Geschmack, der sie zu Stars machen kann.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #137 April/Mai 2018 und Gereon Helmer