BEATLES

Help! DVD

Ich weiß noch, dass ich "Hi-Hi-Hilfe!" bei früheren Fernsehausstrahlungen (was allerdings wirklich einige Zeit her ist ...) immer sehr amüsant fand, kindliches Gemüt machte es möglich, und die Fab Four kannte man natürlich damals schon.

42 Jahre nach seiner Entstehung wurde der Film jetzt in technisch veredelter Form auf DVD herausgebracht, versehen mit einem 30-minütigen "Making Of", Trailern und anderen Extras - ein 60-seitiges Buch, Poster und das 122-seitige Original-Script von Richard Lester bleiben einer limitierten Version vorbehalten, die stolze 70 Euro kosten soll.

Ein Rundum-sorglos-Paket für BEATLES-Fans also, doch die Freude wird durch den Umstand getrübt, dass man auf die deutsche Tonspur verzichtet hat, eine kaum nachvollziehbare Entscheidung, die gerade deutsche Anhänger der Fab Four wenig erfreute.

Abgesehen davon ist mir beim erneuten Anschauen völlig unverständlich, was ich früher an diesem Film so toll gefunden habe. Richard Lester, der nun wirklich nicht wenige exzellente Filme gedreht hat, ist hier eine der unlustigsten Komödien der Filmgeschichte gelungen, weniger ein richtiger Spielfilm als ein überlanges Musikvideo, das von Songs der BEATLES und einer ziemlich beknackten Rahmenhandlung zusammengehalten wird.

Dabei geht es um einen Ring, der wichtiger Bestandteil eines Menschenopfers einer indischen Sekte ist, aber sich im Moment am Finger von Ringo Starr befindet. Also versuchen die durchgeknallten Inder irgendwie an den Ring zu kommen, was zu einigen nett überdrehten Episoden führt, die Erinnerungen an "Austin Powers", "Monty Python's Flying Circus" oder alte James Bond-Streifen wecken, was aber schnell ermüdend wirkt, denn richtig witzig ist das alles nicht, höchstens albern und infantil.

"Help!" ist der etwas hilflose Versuch, das Erfolgsrezept des wesentlich amüsanteren "A Hard Day's Night" zu kopieren, was hier aber in einer anstrengenden surrealen Absurdität gipfelt, die über reine Schauwerte hinaus nicht wirklich unterhält und ähnlich misslungen ist wie viele Elvis-Filme.

Ein Produkt der Swinging Sixties, das heute leider nur noch ziemlich dämlich wirkt. Aber glücklicherweise entstand ja 1968 noch der psychedelisch angehauchte Animationsfilm "Yellow Submarine", ein eigenständiges künstlerisches Werk, das nicht nur selbstzweckhaft den Ruhm der BEATLES anzapfte.