BEAT HAPPENING

Look Around

Meine Begeisterung für die Platten von BEAT HAPPENING hielt sich aufgrund des dilettantischen Anstrichs ihres von leierndem Gesang und naiven Melodien bestimmten Folkrock bisher immer in Grenzen. Einige BEAT HAPPENING-Platten wurden auch auf Sub Pop veröffentlicht (Kurt Cobain war ein erklärter Fan der Band), in der Regel brachte Frontmann Calvin Johnson diese aber auf seinem eigenen, in Olympia, Washington ansässigen Label K Records heraus.

Was auch immer man von BEAT HAPPENING halten mag, unbestritten ist Johnsons einflussreiche Rolle innerhalb der Musikszene von Olympia in den Achtzigern und Neunzigern, der auch noch in anderen Bands wie HALO BENDERS oder DUB NARCOTIC SOUND SYSTEM aktiv war.

Ob ich große Lust hätte, die Originalplatten von BEAT HAPPENING tatsächlich in Gänze zu hören, weiß ich nach „Look Around“ zwar immer noch nicht so genau, aber diese Compilation mit 23 Stücken (die von der Band selbst ausgewählt wurden), die auch einige Singles abdeckt, vermittelt einen guten Eindruck von den Qualitäten und Unzulänglichkeiten der Band.

Die schmerzhafte Primitivität und songwriterische Beschränktheit des BEAT HAPPENING-Sounds kann einem je nach Tageslaune zwar immer noch schwer auf die Nerven gehen, aber in dieser retrospektiven Form lassen sich deren „Karriere-Highlights“ definitiv gut goutieren, die schließlich auch von einer deutlich punkigen Attitüde geprägt sind.