BLACK DICE aus Brooklyn sind eine Band, die sich völlig aus normalen Soundschemata gelöst hat und so was wie Hardcore und Noiserock an die Grenze des Zumutbaren treibt, durchaus vergleichbar mit MELT BANANA und Merzbow.
Das Ganze klingt wie ein doch sehr exzessives Improvisationstheater, und in diesem Zusammenhang kann man natürlich auch die Krautrocker FAUST ins Spiel bringen. CAN, SONIC YOUTH, MY BLOODY VALENTINE und PINK FLOYD spricht noch das Info an, aber die klingen im Vergleich zu BLACK DICE doch eher mal wie Robbie Williams.
Insgesamt nur fünf Songs mit einer Spielzeit von insgesamt einer Stunde, wo BLACK DICE ein höllisches Spektakel aus Lärm und sich überlagernden Soundschichten entfachen, was man fast als Meditations-Grindcore bezeichnen könnte.
Eine analoge Terror-Symphonie, die ihre ganz eigene Art von Ästhetik besitzt und einen hypnotisch in ihren Bann zieht. Menschen, die an stark befahrenen Straßen wohnen, wissen vielleicht, wovon ich rede, und werden diese Platte sicher hassen wie die Pest.
Aber wer sonst beim Aufwachen nur die Vögel zwitschern hört, ist diesem monumentalen Werk sicher besser gewachsen. (8/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #50 März/April/Mai 2003 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #84 Juni/Juli 2009 und Jenny Kracht