Sinnbus-Veröffentlichungen sind ja bekannt dafür, dass sie dem Hörer zuweilen alles abverlangen. Und so sollte man auch hier genug Zeit und vor allem Ruhe mitbringen, damit sich die zehn Stücke, die BEACH zusammen mit Thomas Kastning (u.a.
KATE MOSH, SEIDENMATT, SOMETREE) aufgenommen haben, so richtig entfalten können. Dem Berliner Trio gelingt es durch sich langsam aufbauende Songs, eine Atmosphäre voller Spannung zu erzeugen, die den Hörer aber stets im Dunkeln lässt, welche Richtung im weiteren Verlauf des Liedes eingeschlagen wird.
So servieren die drei einem abrupte Wendungen, wenn man schon mit ausbrechender Wut als Höhepunkt eines Liedes rechnet ("Decoder", "Mimi cries"). Stattdessen fallen die Stücke abrupt in sich zusammen, bevor sie von neuem behutsam zu wachsen beginnen.
Viele Wege lassen sich auf diesem zweiten Album nur erahnen, anders als bei dem noch auf dem Label des Bassisten veröffentlichen Erstling "2nd Hand Cannibals". Das tut der Platte aber keinen Abbruch, im Gegenteil, gerade das macht sie spannend.
Musikalisch herausstechend sind die prägnanten Bassläufe, die die Melodiebögen der Songs bilden. Ansonsten agiert die Band meist im Hintergrund, ihr Sound bleibt trocken, auf das Nötigste reduziert und trotzdem voller Energie.
Wer Indierock, versetzt mit Progressive-, Post-Punk- und Noise-Elementen mag, der unüberhörbar von diversen Dischord-Bands beeinflusst wurde, kann hier bedingungslos zugreifen. (43:44) (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #73 August/September 2007 und Simon Brüggemann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #73 August/September 2007 und Kevin Goonewardena