Die BATTLES haben den Math-Rock der 90er bereits mit ihren EPs "EP B / C EP" auf ein höheres Niveau katapultiert, ihn sozusagen ins neue Jahrtausend transportiert, haben mit lockeren und fließenden Songs den Sound von DON CABALLERO weiter gestrickt und um Jazz, Elektronic, Samples und andere unglaubliche Soundelemente erweitert.
Auf ihrem ersten richtigen Longplayer (wer die EP-Compilation hat, braucht das gar nicht weiter zu lesen, sondern kann sich die Platte getrost blind kaufen, sie ist noch mal um circa 400 Prozent besser!) stricken sie den Sound der EPs fort, erweitern ihn noch um Gesang, der aber ein rein instrumentales Beiwerk ist, und präsentieren sich mit einem ungemein präzisen und unterhaltsamen, beinahe spastischen Frickelcore-Sound voller fröhlicher Melodien, aber das ist durchaus nur positiv gemeint! Denn NOMEANSNO, TRANS AM und Konsorten sind bestimmt ausgesprochen neidisch, ob dieser irrwitzig innovativen und einzigartigen Songstrukturen.
Man merkt den BATTLES zwar an, dass sie wahnsinnige Kopfmusiker sind, aber ihre Musik dabei nie kopflastig klingt. Stattdessen fließt sie leicht, klingt durch den zusätzlichen Gesang sogar sehr soulig.
Außerdem haben sie einen derart großartigen Schlagzeuger, dass ich bei Konzerten nicht wüsste, ob ich Tanzen oder Niederknien sollte. Auch wenn sie mit Warp ein zumindest ehemaliges, Elektroniklabel haben und sie aufgrund der loopartigen Verwendung ihrer Sounds dort auch sehr gut aufgehoben sind, haben sie gerade elektronischer Musik eine Lebendigkeit voraus, die sich eben nur in der sprichwörtlichen Spielfreude handgemachter Musik findet.
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