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BATTLE POPE

Robert Kirkman, Tony Moore

Vor dem Durchbruch mit „The Walking Dead“, und lange bevor sich Robert Kirkman mit Tony Moore nur noch per Anwalt unterhielt, realisierten die beiden als ersten gemeinsamen Gehversuch die Serie „Battle Pope“, die nun erstmals komplett in Deutsch als dicker Backstein vorliegt.

Die Geschichte ist so simpel wie effektiv: Gott kehrt der Menschheit enttäuscht den Rücken und überlässt sie ihrem Schicksal. Die Höllenpforte öffnet sich, es kommt zum Krieg zwischen den Legionen der Hölle und der Menschheit, bis man sich auf einen Waffenstillstand einigt, der zur Koexistenz zwischen Menschen und der Hell-Corp führt.

Der arbeitslose Papst, eine versoffene, abgewrackte Karikatur seiner selbst, der es lieber krachen lässt, als sich um seinen Job zu kümmern, gerät an den falschen Dämon, der ihn kurzerhand in seine Einzelteile zerlegt, woraufhin Gott ihn mit einem Körper-Upgrade als zweite Chance zurück auf die Erde schickt, um den Erzengel Michael zu retten, der sich in den Fängen von Luzifer befindet.

Als Sidekick bekommt er den lebensunfähigen Hippiesohn Jesus an die Seite gestellt, der den Battle Pope mehr als einmal rettet, sonst aber mehr im Weg herumsteht, ihm in einer Tour die Bräute abspenstig macht beziehungsweise ihn ins nächste Chaos stürzt.

Die Zeichnungen von Moore passen hervorragend zum Slapstick-Humor von „Battle Pope“, der auch im Bett nie seine Zigarre ablegt und vor keiner scharfen Braut (selbst bei Maria gibt er sich alle Mühe) halt macht, um sich kurz darauf mit dem nächstbesten Dämon zu prügeln.

Herrlicher unkorrekter, versoffen-blutiger, irrwitziger Spaß, der erst im vierten Band etwas abbaut, als man irgendwie zum Ende kommen musste. Wie die „Hellboy“-Sammelbände auf 999 Exemplare limitiert.