Baseball dürfte auf meiner Liste der langweiligsten Sportarten aller Zeiten eine Spitzenposition einnehmen, dicht gefolgt von Curling. Die Amerikaner sehen das allerdings anders, darunter auch hoch geschätzte Musiker wie Scott McCaughey (von THE YOUNG FRESH FELLOWS und THE MINUS 5, und seit 1994 inoffizielles Mitglied von R.E.M.), Steve Wynn und R.E.M.-Gitarrist Peter Buck, begleitet von Wynns Ehefrau Linda Pitmon am Schlagzeug, die bereits 2008 ihre Begeisterung für diesen Sport auf Platte gebannt hatten.
Vollständig begeistert hatte mich Vol. 1 zwar nicht, sicherlich durch die starke Dominanz von McCaughey, der der Platte eine allzu poppige Nettigkeit verpasste, aber „Vol. 2: High And Inside“ ist in musikalischer Hinsicht eine deutlich frischere Angelegenheit.
Allerdings nicht, weil etwa Wynn komplett das Ruder übernommen hätte – die Hälfte der Songs hat er auf jeden Fall mitgeschrieben –, aber dafür wirkt die verspielte powerpoppige Grundtendenz des Albums um einiges origineller und kraftvoller.
„Vol. 2: High And Inside“ macht unheimlich Spaß, und das vom ersten bis zum letzten Song – selbst wenn einem die textliche Ebene dabei völlig egal ist –, und scheint die besonderen Charakteristika der beteiligten Musiker wesentlich besser zu vermischen.
Und quasi als besonderes Sahnehäubchen eines exzellenten Albums taucht bei einem Song noch THE HOLD STEADY-Frontmann Craig Finn als Sänger und Co-Autor auf, der dem Stück unüberhörbar seinen Stempel aufdrückt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #114 Juni/Juli 2014 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #96 Juni/Juli 2011 und Thomas Kerpen