MARVIN

Barry

Auf dem italienischen Africantape-Label, hinter dem der Franzose Julien Fernandez steckt, erschienen in letzter Zeit immer wieder außergewöhnliche Platten, zuletzt VENTURA, und auch „Barry“, das dritte Album der aus Montpellier in Frankreich stammenden MARVIN lässt sich so beschreiben.

MARVIN spielen eine Art „Electro-Punk“, machen eindeutig und unverkennbar laute Rockmusik, aber mit markanter elektronischer Unterfütterung – der Songtitel „As noisy as possible“ kommt hier nicht von ungefähr.

Ein gewisser Hang zum Bombast ist also vorhanden, ebenso zu filigraner Flitzefingerarbeit an der Gitarre, ohne dass es aber dadurch zu einem an Musikschul-Fleißarbeit erinnernden Ergebnis kommen würde.

THE JESUS LIZARD und AC/DC gehören weniger offensichtlich zu den Helden der Musiker, ich hätte eher erwartet, TRANS AM erwähnt zu sehen. Ein Album wie ein Gewitter, beeindruckend stark und gefährlich, jedoch in enger Verbindung zu Sonnenschein.

Wer TURING MACHINE und MASERATI schätzt, wird MARVIN lieben. Unbedingt so laut wie möglich hören! Sehr schön das Bookletfoto, wo einer aus der Band in die Kamera grinst, während zwei Polizisten den Bandbus filzen.