BARONESS

Purple

Die wichtigste Botschaft dieses Albums lautet: BARONESS sind noch, sind wieder da! Das war lange nicht selbstverständlich, denn am 15. August 2012 änderte sich alles für BARONESS. Ihr Nightliner-Bus kam nachts im Regen nahe Bath, England von der Fahrbahn ab.

Neun Menschen wurden verletzt, darunter Bandgründer, Grafiker, Sänger und Gitarrist John Dyer Baizley und Drummer Allen Blickle, der die Band 2003 mit John gegründet hatte, sowie der gerade eingestiegene Bassist Matt Maggioni und Gitarrist und Co-Sänger Pete Adams, seit 2008 bei BARONESS.

Bis heute laboriert Baizley an den Verletzungsfolgen, Blickle und Maggioni stiegen aus, Nick Jost (Bass) und Sebastian Thomson (Drums) kamen neu in die Band. „ Wir laufen wieder im Normalbetrieb, was die Band betrifft,“ erklärt Pete.

Der Unfall, der Pete und John immer noch psychisch wie physisch nachgeht, veränderte die Band, schon deshalb, weil die Besetzung heute eine ganz andere ist als noch beim Vorgänger „Yellow And Green“ (2012) – und Pete sieht die Veränderungen als Chance und positiv: „Auf der neuen Platte kannst du hören, wie vier Typen sich gerade erst kennen lernen und totalen Spaß daran haben, zusammen Musik zu machen.

[...] Die Energie des neuen Albums reflektiert ganz direkt unsere Begeisterung.“ In der Tat ist „Purple“ so vertraut wie neu: Die Trademark-Klangfarbe ist geblieben, aber irgendwie ist Band 2015 griffiger, direkter, wovon Standout-Tracks wie „Shock me“ und „Kerosene“ zeugen – letzterer schon nah dran am Mainstream, aber unterm Strich eben doch BARONESS pur und kein Standard-Rock.

„Purple“ ist ungemein euphorisch und positiv, mitreißend – wahrscheinlich meint Pete das mit „Energie“. Aufgenommen wurde „Purple“ mit Dave Fridmann, dem „Hausproduzenten“ von MERCURY REV und THE FLAMING LIPS, den John ins Spiel brachte.

Pete: „Er wollte ihn unbedingt haben, weil er die FLAMING LIPS mag. Aber wir wussten ja anfangs nicht, ob der mit uns arbeiten will, und waren umso erfreuter, als der begeistert zusagte. Wir hatten uns gar nicht so genau überlegt, was wir von Dave letztlich erwarten, und als wir dann zusammen im Studio loslegten wir, merkten wir schnell, dass es ihm nur darum geht, uns so gut wie möglich als die Band abzubilden, die wir sind.

Und das passte, denn wir wollten und brauchen niemanden, der unsere Musik mit uns arrangiert, [...] sondern einen, dem gefällt, was wir machen und der Spaß daran hat, uns bestmöglich aufzunehmen.“ Nach drei Alben auf Relapse erscheint „Purple“ auf dem bandeigenen Abraxan Hymns-Label.

Pete erklärt dazu: „Unser Vertrag mit Relapse war ausgelaufen und wir standen vor der Entscheidung, da zu verlängern, bei einem Major zu unterschreiben – oder alles selbst zu machen. John und ich hatten über die Idee eines eigenen Labels immer wieder gesprochen, [...] und so [...] gründeten wir unser eigenes Label [...].