Bereits vier Jahre ist es her, seit Barbara Morgensterns letztes Album „Bm“ erschien, dafür gab es 2010 noch eine gelungene Werkschau namens „Fan No. 2“. Auf „Bm“ hatte Morgenstern in den Mittelpunkt ihres geschmackvollen Elektropops einen mächtigen Bechstein-Flügel gerückt, aber auch Neo-Klassik und Hochkultur konnten ihren seit 1998 und dem Debütalbum „Vermona ET6-1“ bewährten Sound nicht drastisch verändern.
Auf „Sweet Silence“ ist jetzt wieder alles rein synthetischer Natur, dafür singt Barbara komplett auf Englisch, was aber nur im ersten Moment für Irritationen sorgen dürfte, denn mehr oder weniger gewöhnungsbedürftig wird die teutonische Kantigkeit ihres Gesangs dadurch auch nicht, die aber ebenfalls immer zum Charme ihrer Platten beigetragen hat.
Zwar machen diese schon lange nicht mehr den Eindruck, als ob sie im Wohnzimmer einer Prenzlauer Berg-Behausung entstanden wären, aber im Gegensatz zu jeder Menge anderer Elektronikmusik klingen Morgensterns Kompositionen immer noch äußerst intim und weisen ein angenehm warmes emotionales Klangbild auf.
„Sweet Silence“ klingt diesmal allerdings sehr voluminös und druckvoll, trotz Morgensterns eher minimalistischen Arrangements, gegen deren innovative Sounds und tollen poetischen Pop-Songs der Großteil der Berliner Knöpfchendreher-Bagage jedenfalls nach wie vor locker einpacken kann.
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