PETER CORETTO / VERSTÄRKER

Bandentreffen LP

Das hier ist eine Split-LP zwischen den von mir sehr geschätzten Münchenern PETER CORETTO und den mir bis dato unbekannten VERSTÄRKER. Musikalisch macht die Zusammenstellung auf den ersten Blick nicht unbedingt Sinn, dreht man jedoch die Gegensätzlichkeit zu etwas Positivem, das sich anzieht, dann wiederum umso mehr.

Herr Coretto, natürlich nur ein Pseudonym für die Band, verwöhnt uns wie üblich mit lautem und rauhem Gitarrenrock, der zwar deutsche Texte hat, aber völlig abseits des schlichten und belanglosen Einheitsbreis liegt, der in den Charts vertreten ist.

Deutsch ist ja gerade so angesagt. Die Stärke von PETER CORETTO liegt auch jetzt wieder darin, ihre großartigen Melodien beinahe mutwillig hinter dem Lärm zu verbergen, und gewöhnungsbedürftig, aber unnachahmlich, ist noch immer Marco Engelhards Stimme.

VERSTÄRKER hingegen fahren eine ganz andere Schiene. Deren Seite der Schallplatte wird dominiert vom "Mogwai downer syndrom", einem imposanten Stück in mehreren Akten, bei dem die durch den Songtitel geweckte Assoziation stellenweise nicht einmal unangebracht ist.

Der erste Song allerdings, "Naurog", geht wiederum in eine völlig andere Richtung, ist schräger, chaotischer Indierock mit allerlei elektronischem Wirrwarr. Hier prallen also einige verschiedene Welten aufeinander - musikalisch gesprochen -, was das Ganze zu einer ziemlich aufregenden Angelegenheit macht.

Natürlich bin ich vorbelastet, deshalb haben PETER CORETTO in meinen Augen die Nase etwas vorn, aber ich bin sicher, mit der Zeit gibt sich das. Zur LP gibt es übrigens noch die CD gratis dazu, wenn das mal nix ist.

(PETER CORETTO waren auf der Ox-CD zu hören) (44:46) (07/10)