AC/DC

Ballbreaker CD

1995 waren AC/DC noch nicht wieder richtig cool, sondern nur eine Legende, die an Fahrt verloren hatte. "Ballbreaker" ist kein Vergleich zu "Stiff Upper Lip", das fünf Jahre später erschien und zwar keinen zweiten Sommer, aber doch ein warmes Frühjahr versprach.

Mit Rick Rubin hatten Angus und Malcolm Young nebst Frontmann Brian Johnson, Basser Cliff Williams und Drummer Phil Rudd zwar einen exzellenten Produzenten an Bord, doch bei allem Groove ("Boogieman" ist schon ein sehr guter Track) fehlten letztlich die zupackende Härte, die explosive Aggressivität, welche die legendären Siebziger-Alben auszeichnet und die auf dem 2000er Album wieder stärker zur Geltung gekommen waren.

Trotzdem verkaufte sich die Scheibe nicht schlecht, treue Fans sind eben ein großes Kapital, und rückblickend gesehen ist die sanfte und doch auch erdige Produktion Rubins der große Pluspunkt des Albums.

AC/DC machten hier nicht den Lauten, sondern stellten den Song in den Vordergrund, und das macht "Ballbreaker" zwar nicht zu einem unverzichtbaren Klassiker, doch wer sowieso dabei ist, seine Sammlung zu vervollständigen, kommt eben auch hieran nicht vorbei.

Vom Original unterscheidet sich die Neuauflage dadurch, dass die Platte remastert wurde und im Booklet reichlich Fotos und Zusatzinfos zu finden sind. Bonustracks sind aber Fehlanzeige. (50:08) (07/10)