QUEERS

Back To The Basement

Drei Jahre nach „Munki Brain“ (2007) legte Joe Queer im Herbst 2010 ein neues Album nach und blieb dabei im üblichen Rhythmus – alle zwei, drei Jahre was neues, das ergibt seit 1990 zwölf Studio-Alben, wobei die Band ja bereits 1982 gegründet wurde, aber in den ersten Jahren gab’s eben „nur“ ein paar Singles.

Neben Ben Weasel ist Joe Queer der andere Gralshüter des klassischen ramonesken US-Pop-Punks. Aus der Verehrung des Schaffens von Joey, Johnny und Co. wurde hier noch nie ein Geheimnis gemacht, 1994 sogar das komplette „Rocket To Russia“-Album gecovert, und 2010 hat sich am Grundprinzip nichts geändert.

Polemisch könnte man sogar von Stagnation auf mittlerem Niveau sprechen, denn davon mal abgesehen, dass ein guter Teil des Reizes der Band von der ständigen Wiederholung ausgemacht wird, ist hier nicht wirklich viel Aufregendes geboten.

Das böse L-Wort schleicht sich sogar gerade in mein Hirn, abgemildert dadurch, dass ich bereit bin von „gepflegter Langeweile“ zu sprechen. Pop-Punk darf heute ruhig etwas mitreißender und schärfer gespielt sein, die QUEERS haben definitiv bessere Platten gemacht, aber unterm Strich sind Joe und Band eben dann doch eine Bank und lassen das Gros anderer Bands in diesem Sektor auch mit angezogener Handbremse hinter sich.

Textlich kommt auch diesmal wieder Joes Schülerhumor groß raus, und ein kleiner Höhepunkt ist das BLACK FLAG-Cover „White minority“.