AUTOMATIC

Signal

Instantliebe klingt exakt so. Unterkühlter, auf das Wesentliche heruntergestrippter Post-Punk mit Synthesizerteppich, elegant-rhythmischem, grundehrlichem Schlagzeug, repetitivem Bass und einer distanziert gehauchten Sexyness, die dich von ganz alleine auf die Knie zwingt.

Wer aufgepasst hat: Nein, keine Gitarre! Das Debüt der drei Frauen aus L.A. klingt wie eine aus der Zeit gefallene Platte, die in den Achtzigern schlicht vergessen wurde. Der eigentliche Charme neben vielen Momenten, in denen man sich erinnert, aber nicht mit der Nase darauf gestoßen fühlt, liegt darin, dass Perfektion Sache der Götter, ein leichter Dilettantismus die wahre Größe ist.

Wer bei „Highway“ nicht an den Polarkreis denkt, hat große Lücken und wird die Größe solche Platten wahrscheinlich nie begreifen. So minimal, wie die drei hier manchmal zu Werke gehen (zum Beispiel beim Titeltrack), so effektiv und rundum charmant ist das Ganze.

Walzer? Bitte sehr, bei „Humanoid“. Und wenn sie dick auftragen, bleibt die Note dieselbe und trotz aller Distanz eine wohlige Wärme. Die perfekte Symbiose aus MALARIA!, KLEENEX, SLITS, Post-Shoegaze, dem Minimalismus von YOUNG MARBLE GIANTS, SUICIDE, der Sexyness von GLISS und vielleicht Julee Cruise, sofern sie sich irgendwann mal zusammengetan hätten.

Was macht man, wenn man nur eine schnöde Promo-CD erhalten hat und die Platte wirklich gut findet? Man bestellt sich das Vinyl.